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Der japanische Autor (zuletzt "Die unheimliche Bibliothek", ID-A 40/13) erzählt in seinem neuen Roman von Tazaki, dem unauffälligen Ingenieur für Bahnhöfe, der von seiner mit ihm unzufriedenen Freundin dazu gebracht wird, einem Rätsel seiner Jugend nachzugehen. Warum verstießen ihn seine Freunde aus ihrer Gruppe? Tazaki findet heraus, dass ihn ein später ermordetes Mädchen zu Unrecht beschuldigte, er habe sie vergewaltigt. Auf der Suche nach seinen früheren Freunden erfährt Tazaki viel über sich und seine damaligen Bekannten. U.a. kommt er seiner Unfähigkeit, tiefere Bindungen einzugehen, auf die Spur. Es bleibt aber offen, ob ihm ein neuer Anlauf zu einem befriedigenden Leben mit seiner Freundin gelingen wird. Der neue Roman lotet die Abgründe von Freundschaften und das Leiden an eigenen Unzulänglichkeiten aus. Trotz einer leicht melancholischen Stimmung ist es aber ein lebensbejahendes Buch. Im Gegensatz zu früheren Romanen ist es - abgesehen von einigen Traumsequenzen - realistisch erzählt und dürfte über den großen Kreis der Murakami-Fans hinaus weitere Leser ansprechen. Breit empfohlen.