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Der promovierte, arbeitslose Philosoph Gerhard Warlich arbeitet in einer Wäscherei und kann mit seiner Freundin, die eine Sparkassenfiliale leitet, ein materiell sorgenfreies Leben führen. Doch eines Tages kommt ihm die Idee, eine "Schule der Besänftigung" zu gründen ...

Auf den 1. Blick eine Allerweltsgeschichte: Ein 41-jähriger Mann, studiert, promoviert, wenn auch "nur" Organisationsleiter einer Großwäscherei, mit einer liebenswürdigen Partnerin, die sich nach Jahren harmonischen Zusammenlebens nun endlich ein Kind wünscht. Je länger man aber Genazinos übersensiblen und antriebsarmen Helden als Leser auf der Spur bleibt, umso mehr löst sich dessen Persönlichkeit auf. Der Kinderwunsch bringt sein bisheriges Leben aus dem Gleichgewicht und löst eine Fluchtbewegung aus, die ihn seinen Job verlieren lässt und am Ende in eine psychiatrische Klinik führt. Genazino kann auch in seinem neuen Roman mit psychologischem Scharfblick, viel Situationskomik und lakonischer Ironie überzeugen, doch die ausufernden Selbstbeobachtungen seines Ich-Erzählers wirken auf Dauer zu trist und monoton, um den Leser über 160 Seiten hinweg fesseln zu können. Deutlich zurückhaltendere Empfehlung als sie hier für die früheren Romane Genazinos (zuletzt "Die Liebesblödigkeit", BA 4/05) gegeben wurden.